Kelley Barracks: Das Africom soll über tödliche Drohnen befehligen

Auch in afrikanischen Krisenländern setzen die USA Drohnen ein, um mutmaßliche Terroristen zu töten. Für die Steuerung dieser Einsätze soll das in den Möhringer Kelley Barracks stationierte »Africom« zuständig sein. Derzeit sind die Vereinigten Staaten dabei, in Afrika ein Netz aus kleinen Stützpunkten auf afrikanischen Flugplätzen aufzubauen. Laut »Spiegel Online« sind sie »vollgestopft mit neuester Spionage-Technik«. Im Africom sitzen nach diesen Meldungen »Analysten«, die dann entsprechende Informationen auswerten. Das ARD-Magazin »Panorama« will herausgefunden haben, dass diese Möhringer Analysten dann Einzelpersonen, vorwiegend aus Nord- und Westafrika, »nominieren« – das heißt nichts anderes, als zum Abschuss freigeben. Die Personen werden von diesem Moment an auf Schritt und Tritt überwacht und zu einem geeigneten Zeitpunkt durch Drohnen getötet.

 

Rechtsexperten, die Linkspartei sowie der Grünen-Abgeordnete Christian Ströbele haben der Bundesregierung vorgeworfen, sie setze sich dem Verdacht der Beihilfe zu Mord und Totschlag und der Beihilfe zu Verbrechen gegen das Völkerrecht aus. Die Bundesregierung hat mittlerweile in der Bundestags- Drucksache 17/14401 wissen lassen, sie sehe »keine Anhaltspunkte dafür … dass sich die Vereinigten Staaten auf deutschem Staatsgebiet völkerrechtswidrig verhalten hätten.« Im Oktober 2007 ist das US Africa Command (Africom) in den Möhringer Kelley Barracks eingerichtet worden. Africom ist die amerikanische Befehlszentrale für ganz Afrika (mit Ausnahme Ägyptens). Seither investierten die Amerikaner in die Kelley Barracks: In zivile Vorhaben wie in militärische Einrichtungen mit einem hochmodernen Lagezentrum. Dieses koordinierte unter anderem die ersten Angriffe auf Libyen per Satellitenschaltung in Echtzeit.

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