Man ist nie zu alt um jung zu sein

Auch mit 71 Jahren denkt Bernhard Schäufele nicht ans Aufhören und engagiert sich

Vor Kurzem hat Bernhard Schäufele nach 18 Jahren seinen Posten als Kreisvorsitzender der »KFZ-Innung Region Stuttgart« abgegeben und auch seinen ehrenamtlichen Einsatz als Gesamtpressesprecher Jüngeren überlassen. Doch mit seinen 71 Jahren ist er immer noch agil und ›wird‹ weiter mitmischen.

 

Von Roland Steinhauer

 

Sein Schwiegervater hatte das Autohaus Lutz 1947 als Ein-Mann- Betrieb in Möhringen gegründet. Heute wird es in der dritten Generation von Tochter und Sohn geführt, die aber den fachlichen Rat eines alten Fuchses wie Bernhard Schäufele nicht missen wollen. Ein traditionelles Familienunternehmen eben.

 

In seiner Zeit als Kreisvorsitzender der Innung hat er es bis zum »Feinstaub-Papst« gebracht, weil die Stuttgarter sich schon um das Thema Partikelfilternachrüstung kümmerten, als das woanders noch ein nebulöser Begriff war. Die Kfz-Innung hatte sich unter seiner und Obermeister Klaus- Dieter Schaals Führung bei diesem Thema sehr engagiert und es fertiggebracht, in Kooperation mit der Stadt Stuttgart, dem Regierungspräsidium sowie einem großen Rußpartikelfilter-Lieferanten den Stuttgarter Fahrzeughaltern den Umstieg zu erleichtern. So bekam die Innung hier Vorbildcharakter für viele andere Regionen, von Bayern bis Hamburg. Neben diesen sachlichen Dingen liegen ihm besonders junge Menschen am Herzen. Wie bei der Verkehrssicherheit an Schulen und Kindergärten: Es kommt nicht von ungefähr, daß er der Sonderbeauftragte der Kfz- Innung für Verkehrsicherheitsprojekte bleibt.

 

Auch im Ausbildungsbereich des Kfz-Wesens setzte er Zeichen. Die Innung hat hier enorm dazu beigetragen, daß die Region Stuttgart als einzige Innung landesweit das sogenannte Berufskolleg einführte. Realschüler bekommen dort eine duale Ausbildung und haben am Ende einen Fachhochschulabschluß in der Tasche, mit dem sie studieren können. Auch bei der Veränderung der Ausbildungsberufe war Schäufele an vorderster Front aktiv. Früher gab es einen Kraftfahrzeugmechaniker und Kraftfahrzeugelektriker, vor einigen Jahren wurde daraus der Mechatroniker, der sich ständig über die Innung fortbilden kann, um bei all der neuen Technik mitzukommen. »Da sage noch einer, das Kfz-Wesen hätte keinen goldenen Boden. Fahrzeuge wird es immer geben, entweder verkaufe oder repariere ich sie«, so der agile Geschäftsmann.

 

Als Möhringer wünscht er sich für seinen Heimatort: »Dass wir der Zukunft beruhigt entgegensehen und wir wettbewerbsfähig gegenüber anderen Regionen und Stadtteilen bleiben. Ehrlich und offen Vertrauen schaffen, das Persönliche fördern, wenn wir das hegen und pflegen, dann zahlt sich das für unseren Standort auf Dauer aus.«

Zurück

Einen Kommentar schreiben