Mangel an Auszubildenden

Die Chance, jetzt noch einen Ausbildungsplatz für das im Herbst beginnende Ausbildungsjahr zu ergattern, ist, wie in den vergangenen Jahren, wieder mal ausgezeichnet. 1400 freie Ausbildungsplätze allein für 2019 sind zum Beispiel in der IHK-Lehrstellenbörse für die Region Stuttgart eingetragen. Doch auch wenn die Aussichten für Ausbildungssuchende gut sind, viele Betriebe und Unternehmen verzichten letztendlich doch auf einen Azubi, wenn er nicht die nötige Qualifikation mitbringt, sprich das Grundwissen in Mathe, Deutsch und Englisch nicht ausreicht für einen Ausbildungsplatz. Es ist, wie es ist: Insgesamt gibt es weniger Schüler. Die mit den besseren Noten drängen meistens auf eine weiterführende Schule, statt eine Ausbildung anzustreben. Zurück bleiben oft Schüler mit den weniger guten Abschlüssen, die einen Ausbildungsplatz suchen.

 

Dass Unternehmen trotz Mangels selektieren, ist ihr gutes Recht. Wenn ein Schüler „schlechte“ Noten vorweist, hat er dann nicht schon in der Schule gezeigt, dass er nicht bereit ist zu lernen? Wie verhält er sich dann in der Ausbildung? Das Denken liegt nah: Der ist faul und desinteressiert, oder? Es ist ein gesellschaftliches Problem, dessen sich alle annehmen müssen. In erster Linie die Eltern. Aber vor allem müssen Schulen und Betriebe gemeinsame Wege entwickeln, um Schüler zum Lernen zu motivieren und sie mit den Ausbildungsbetrieben früh zusammenzubringen. Ausbildungsmessen und Aktionen sind dabei ein wichtiger Aspekt (siehe Bild). Schulen müssen sich aber auch wandeln und nicht stur an Bildungsplänen und einer Pädagogik festhalten, die am industriellen und handwerklichen Bedarf vorbei unterrichtet, hier scheiden sich bis heute die Geister. Denken wir nur an die EDV. Es müssen Modelle entwickelt werden, die Betriebe und Schulen an einem Strang ziehen lassen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Dann klappt´s auch mit den Azubis, sprich Auszubildenden. rs

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