Martinskirche: Warum die Kirchenglocken wieder leiser läuten ...

 

Zum Stundenschlag der Martinskirche gab es seit jeher unterschiedliche Ansichten in der Bürgerschaft. Diese bewegen sich zwischen „ganz abstellen, leiser stellen und lauter stellen – oft unabhängig davon, wie nahe man an der Kirche wohnt“, erklärt Friedemann Kammerer, Erster Vorsitzender des evangelischen Kirchengemeinderats Möhringen und Fasanenhof, und verdeutlicht: „Wir als Kirchengemeinde wollen einen Kompromiss finden, mit dem alle leben können.“ Dies schien der Gemeinde auch geglückt, da in letzter Zeit niemand mehr an ihn und seine Kolleg:innen herangetreten sei. Doch davor gab es vermehrt Beschwerden. Kammerer klärt auf, woran das lag: „An Weihnachten ging die Bremse eines Motors, der die Glocken zum Schwingen bringt, kaputt, sodass die Glocke nicht mehr gebremst werden konnte, sondern nachschwang.“

 

Bei der Reparatur habe die zuständige Firma auch die Viertelstundenschläge neu justiert, da sie unterschiedlich laut waren. Jedoch habe sie sich dabei am lauteren Ton orientiert, was zu den Einsprüchen einiger Anwohner geführt habe. „Andererseits erhielten wir auch positive Rückmeldungen, dass die Schläge wieder gut zu hören seien“, sagt Kammerer, der sofort reagiert und die Firma erneut habe kommen lassen. Der Viertelstundenschlag sei jetzt so leise eingestellt „wie technisch überhaupt machbar“. Im Sommer, wenn die Seile, die den Klöppel betätigen, wegen der Wärme länger sind, werde gerade noch ein Ton erzeugt. Kammerer betont: „Der Anschlag ist sogar deutlich leiser als vor Weihnachten, was uns auch schon von Anwohnern bestätigt wurde. Nun hoffen wir, wieder einen tragfähigen Kompromiss gefunden zu haben.“ Für die Gemeinde gehöre die Martinskirche mit ihrem Geläut zum Ortsbild von Möhringen und zum Selbstverständnis der evangelischen Kirchengemeinde.

cp

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 11/2021)

 

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