Masken und Distanz sind wichtig!

Ein Rückblick der Apothekerin Claudia Dolipski auf die bisherige Entwicklung in der Corona-Krise

 

In einem persönlichen Rückblick zur bisherigen Corona-Krise schildert die Apothekerin Claudia Dolipski (kleines Bild) ihre Situation. Was sie zum Ausdruck bringt, steht auch für viele andere Apotheker und ebenso für Einzelhändler und Gewerbetreibende in Möhringen.

 

Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen in Möhringen geht es uns Apotheken aus unternehmerischer Sicht wirtschaftlich gut, denn wir waren von Anfang an nicht von der angeordneten Schließung betro en, die viele mit voller Härte getro en hat. Apotheken sind ein sehr wichtiger Baustein im Gesundheitswesen. Wir sind sehr darum bemüht, unsere Kunden mit wichtigen Arzneimitteln zu versorgen, die sie brauchen.

 

Medikamentenversorung

 

Schon recht früh habe ich durch eine in Peking lebende Freundin sehr nah und aufmerksam die Entwicklung der Corona-Ausbreitung verfolgen können. Letztlich hatte ich lange darauf gehofft, dass dieses Virus schnell beherrscht wird, ähnlich wie SARS oder andere Viren, und uns im westlichen Europa nur wenig beeinŠ ussen. Dabei habe ich mich auch blenden lassen von den gemeldeten niedrigen Fallzahlen aus China. Als dann die schlimmen Bilder aus Italien im Fernsehen zu sehen waren, wurde mir klar, dass da ein massives Problem auf uns und unser Gesundheitssystem zukommt. Speziell für unsere Rolle im Gesundheitssystem als diejenigen, die die Patienten mit Medikamenten versorgen sollen, hatte ich die Sorge darum, dass die ohnehin angespannte Versorgungslage mit Medikamenten sich noch verschlechtert, weil Grundsto e aus Asien nicht mehr nach Europa gelangten.

 

Panische Sorgen Wir haben uns daher schon früh hingesetzt und geprüft, welche Medikamente unsere Patienten besonders dringend brauchen, und haben diese frühzeitig bevorratet. Dann kam das Wochenende vom 14. März und die ersten Tage der Woche vom 17.3., in der die ersten Geschäfte schon geschlossen hatten: Die Kunden überrannten uns panisch mit der Sorge um ihre Medikamentenversorgung. Meine Mitarbeiter leisteten Schwerstarbeit, körperlich, vor allem aber psychisch, ich bin ihnen dafür sehr dankbar und froh, dass alle mitgeholfen haben.

 

Das Gefühl der Schutzlosigkeit

 

Die hohe Anzahl an Kunden war dabei ein Aspekt, der andere war, dass wir uns so schutzlos fühlten. Wir haben daher als eines der ersten Geschäfte in Möhringen Plexiglasscheiben eingebaut, ein ortsansässiger Schreinerbetrieb hat uns hier schnell und unkompliziert geholfen. Dahinter fühlten wir uns zumindest etwas geschützt. Erst am 24. März ebbte die Zahl der Kunden ab und es wurde ruhiger. Gleichzeitig haben sich die Menschen sehr gut und nach meiner Beobachtung vorbildlich verhalten, sie halten Abstand und betreten die Apotheke nur noch in kleiner Anzahl. Die von der Regierung vorgegebenen Maßnahmen werden von der Bevölkerung nach meiner Wahrnehmung sehr gut akzeptiert. Dafür sind wir den Kunden sehr dankbar.

 

Online-Bestellung und Botengänge

 

Viele Kunden machen vermehrt Gebrauch von unserem Angebot der Online-Bestellung über unsere Homepage und per E-Mail. Insbesondere ältere Kunden sind froh über den Lieferservice, der es ihnen erspart, einmal mehr unters Volk zu müssen. Unsere Boten haben etwa die dreifachen Botengänge zu verrichten als in Zeiten vor Corona. Die Änderung im Kundenverhalten verscha  te uns etwas Luft. Nachdem aufgrund der großen Knappheit an Desinfektionsmitteln die Freigabe kam, dass Apotheken diese selbst herstellen dürfen, haben wir mit der Produktion begonnen. Zwischenzeitlich haben wir viele Arztpraxen, PŠ egeheime und Unternehmen mit Desinfektionsmittel versorgt. Selbst die Fahrer von Straßenbahnen und Bussen der SSB desinŸ zieren sich damit ihre Hände. Meine große Sorge gilt den kleinen Unternehmen aus Möhringen, die von der Schließung betro en waren und eventuell am Rande des wirtschaftlichen Ruins stehen. Ich ho e, dass sie nach dem Corona-Exit die Kraft und Zuversicht für einen Neustart haben und schnell wieder Fuß fassen. Ich ho e, dass die Bürger aus Möhringen erkennen und würdigen, in welcher schwierigen Situation diese stecken und in welcher Verantwortung wir als Gesellschaft stehen, diese für ein attraktives und lebenswertes Möhringen zu unterstützen.

 

App in der Krise

Was kann die Möhringer App? Mehr als man denkt. Hier werden alle Infos zum Stadtbezirk zu den Händlern und Unternehmen aufgeführt. Alle Gewerbetreibenden, die sich dort präsentieren, proŸ tieren nicht nur durch eine vergrößerte Reichweite für ihre Angebote, sondern der Mehrwert für den Nutzer zeigt sich auch in Form von digitalen Einkaufskörben bei den teilnehmenden Geschäften, oder aber sogar einer Anbindung an die ö entlichen Verkehrsmittel. Weitere Infos zu der App gibt es auf https://www.qwapp.mobi//SMoehringen/ APP

 

red

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