Mit dem Rad zum Supermarkt

Stuttgart will sich weiterentwickeln zur Fahrradstadt

 

Der Radverkehr wird bis 2030 voraussichtlich um etwa ein Drittel zunehmen. Deshalb will die „Fahrrad-Stadt Stuttgart“ eine passende Struktur für alle Altersgruppen schaffen, die es erlaubt, mit dem Rad sicher und bequem von A nach B zu gelangen. 

 

Die Stadt ist überzeugt davon, dass die Stärkung des Radverkehrs wesentlich zur Luftreinhaltung und zur Erreichung der Umwelt- und Klimaschutzziele beiträgt und eine „verträgliche Mobilität urbaner Räume“ fördert. Ein kontinuierlicher Ausbau des Radverkehrs hat freilich unweigerlich auch eine Veränderung von Teilen des Straßennetzes und der Steuerung des gesamten Verkehrs zur Folge. Die oft knappen Flächen im Straßenraum müssen neu verteilt und der Radverkehr stärker in den Fokus gerückt werden. Zuletzt hat sich mit den „Stuttgarter Qualitätsstandards für den Radverkehr“ Anfang April der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats beschäftigt.

 

Die gesamte Thematik ist auch Gegenstand verschiedener Treffen und Besprechungen zwischen Stadt und interessierten Bürgern. Einen Beitrag dazu, der teilweise auch Möhringen und Vaihingen betrifft, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) geleistet. Er erarbeitete ein „alltagstaugliches“ Wunsch-Radwegenetz auf der Grundlage von Fragen wie beispielsweise: Wie kommt man mit dem Fahrrad am besten zum Supermarkt? Wo können Kinder sicher zur Schule radeln? Welche Strecke bietet sich für den Weg zur Arbeit an? 

 

Für Möhringen kristallisierten sich dabei Radrouten vom Bahnhof zum Fasanenhof sowie eine Ost-West-Verbindung Leinenweberstraße–Gammertinger Straße–Plieninger Straße heraus (wir berichteten). Für Vaihingen sind ADFC-Vorschläge eine Route von Kaltental zum Schillerplatz, auf der Hauptstraße zu Robert-Koch- und Waldburgstraße sowie eine Verbindung von der Uni über Heer- und Gartenstraße zur Krehlstraße. Inzwischen steht die Forderung nach einem „Bürgerbegehren für ein fahrradfreundliches Stuttgart“ mit abschließendem Bürgerentscheid im Raum.

 

Bereits begonnen hat stadtweit die Verkehrssicherheitskampagne „Miteinander läufts besser“. Ihr Motto 2022: „Rad nimmt Rücksicht“. Nachdem es im Vorjahr um den Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden ging, wird dieses Jahr deren Rücksichtnahme auf Fußgängerinnen und Fußgänger im Mittelpunkt stehen. Das Motto wird an 50 Stellen an Fuß‐ und Radwegen mit Sprühkreidemotiven markiert. Zudem werben Plakate in Straßen und Fahrgastinformation der Busse und Stadtbahnen der SSB für mehr Rücksicht. 

 

Jetzt für die Aktion „Stadtradeln“ anmelden

 

Das Stadtradeln in Stuttgart findet vom 9. bis 29. Mai statt. Wer teilnehmen will, kann sich jetzt online registrieren unter ww.stadtradeln.de/stuttgart. Einzige Voraussetzung: Die Radfahrenden müssen in Stuttgart wohnen, arbeiten, auf die (Hoch‐)Schule gehen oder einem Verein angehören. Im vergangenen Jahr stellten die mehr als 4.400 Teilnehmenden mit fast einer Million geradelten Kilometern einen neuen Rekord auf. Die Teams tragen ihre Kilometer online ein und können gleichzeitig tagesaktuell mitverfolgen, welche Strecken im Aktionszeitraum vom 9. bis 29. Mai schon für Stuttgart geradelt wurden, wer vorn liegt und auf welchen Platz Stuttgart im bundesweiten Ranking klettert. Wer kein eigenes Team gründen möchte, kann sich auch als Einzelperson einem offenen Team anschließen und Kilometer für die gute Sache sammeln.

 

kg

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 15/2022)

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