Neue Töne für die Kirche

Anfang März kam die neue Orgel für die Martinskirche

 

Die Fertigung der bei der Firma Klais in Bonn in Auftrag gegebenen neuen Orgel ist bereits abgeschlossen. Nun werden die Einzelteile in Möhringen über Wochen in mühsamer Detailarbeit zusammengefügt. Aber es fehlen der Stiftung MusicaSacra noch rund 100 000 Euro.

 

VON SONJA MAILÄNDER

 

Vor über sieben Jahren, im Dezember 2012, wurde die Stiftung MusicaSacra für den Kauf einer neuen Orgel gegründet. Bereits im Oktober 2017 waren durch zahlreiche großzügige Spenden Möhringer Einwohner zwei Drittel des ermittelten Anschaffungspreises erreicht worden und der Kirchengemeinderat konnte der Firma Klais in Bonn den Auftrag erteilen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war ihr Angebot, das eine Mischung aus einem hervorragenden Klangkonzept und technischer Perfektion bei hoher Wartungsfreundlichkeit versprach. Außerdem ist der Orgelbauer – mit rund 70 Mitarbeitern und Aufträgen rund um den Globus einer der größten in Deutschland – dafür bekannt, dass er nichts dem Zufall überlässt und beispielsweise alle Pfeifen in der eigenen Werkstatt fertigt. Somit erschien hier das gespendete Geld für die Orgel bestmöglich angelegt, sodass auch nachfolgende Generationen noch lange Freude an diesem instrumentalen Wunderwerk haben würden.

 

Neubau statt Sanierung

 

Nötig geworden war die Neuanschaffung, da die alte Orgel aus der Nachkriegszeit (1951/53) unter dem Einfluss großer Materialknappheit gebaut worden war. Man experimentierte damals mit Kunststoffen, deren Langzeiteigenschaften man noch nicht kannte, goss die Pfeifen aus Zink und baute die Windversorgung aus Pressspanplatten und Papprohren. Unter dem Gewicht der Pfeifen hatten die Windladen – die Luftkästen, auf denen die Pfeifen stehen – nachgegeben und die Plastikteile brachen immer wieder. Eine Sanierung wäre einem Neubau gleichgekommen, wobei der Klang aber nicht besser geworden und die Wartungsarbeiten gefährlich geblieben wären.

 

Bewährte Materialien

 

Hingegen wird die neue Orgel nun überwiegend aus den traditionellen Materialien Holz, Zinn, Blei und Leder gefertigt – wie bei historischen Instrumenten, die mehrere Hundert Jahre alt geworden sind und dank guter Pflege auch heute noch einwandfrei funktionieren. Damit wird der Klang der neuen Orgel viel abwechslungsreicher, farbiger, in der Lautstärke variabler sowie wärmer und freundlicher sein als der der alten Orgel. Auch kann man auf ihr Werke besser im Sinne der Komponisten interpretieren. Außerdem hat sie für die großen Gottesdienste an Weihnachten oder beim Spiel mit dem Posaunenchor ausreichend Kraftreserven. Jedoch ist jede Orgel in Größe und Ausführung auch ein Einzelstück und an ihren Aufstellungsraum angepasst oder vom Geschmack ihrer Entstehungszeit abhängig.

 

Auf Spenden angewiesen

 

Die neue Möhringer Orgel verfügt über drei Manuale (Klaviaturen), Pedale sowie 44 Register, was etwa 2500 Pfeifen entspricht. Dabei ist die größte knapp acht Meter lang, die kleinste hingegen nur wenige Millimeter. Noch immer fehlen der Orgelstiftung MusicaSacra nach derzeitigem Stand allerdings 103 396 Euro auf den Angebotspreis von 956 000 Euro. Nach wie vor sind daher Spenden erwünscht. Außerdem sind im Gemeindebüro auch noch einige wenige Flaschen des Orgelsekts (Rilling Diadem Hochgewächs) für zehn Euro erhältlich, und die Bäckerei Schrade verkauft noch immer Orgellaible zu 4,20 Euro, wovon je 40 Cent der neuen Orgel zukommen

 

Spendenkonto

Ev. Kirchengemeinde Möhringen und Fasanenhof, bei der Volksbank Stuttgart eG, IBAN: DE57 6009 0100 0052 6590 03, BIC: VOBADESS Verwendungszweck: MusicaSacra – Neubau Orgel Martinskirche Spendenquittungen werden ab 50 Euro unaufgefordert zugestellt.

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