Neuer Mut zum Leben

Degerloch: Kinder- und Jugendhospizdienst St. Martin begeht Zehnjähriges

 

Mit einem besonderen Tag wurde das zehnjährige Bestehen des Ambulanten Kinderund Jugendhospizdienstes Hospiz St. Martin begangen.

 

Der zu frühe Tod eines Elternteils ist ein einschneidendes Erlebnis und löst tiefe Trauer in einer Familie aus. In einem Kooperationsprojekt der „Fliegenden Helden“ und des Hospizes St. Martin (Jahnstraße 44-46) konnten zehn jung Verwitwete und ihre Kinder die aufbauende Erfahrung machen, neuen Mut und Hoffnung zu gewinnen. Die „Fliegenden Helden“, eine Gruppe von vier Gleitschirmfliegern, leben ihren Traum: fliegen, frei sein, die Welt von oben sehen – „dem Himmel so nah“. Ihr Wunsch, Menschen, denen es nicht so gut geht, von ihrer Freude und Begeisterung etwas abzugeben, hat sich mit einem gemeinsam mit dem Hospiz gestalteten Familienerlebnistag im Bregenzer Wald erfüllt.

 

Stefanie Bisanz erzählt begeistert, was dieses Erlebnis, gemeinsam mit den Kindern in Andelsbuch zu sein und einen Tandemflug zu wagen, mit ihr und ihrer kleinen Familie gemacht hat. Sie strahlt, wenn sie von der Aufregung der Söhne Laurin und Liam berichtet, wirkt nachdenklich, im Abwägen ihrer Befürchtungen, die sie ganz bewusst zurückgestellt hat, um ihren Kindern diese einmalige Chance zu ermöglichen. Eindrücklich schildert sie ihr Empfinden beim Start ihres Ältesten, dem sie, als er an der Absprungkante steht und abhebt, mit Tränen in den Augen nachschaut. Glücklich und stolz nehmen sich alle nach der Landung in die Arme. Sich gemeinsam auf den Berg die „Niedere“ zu machen, zahlreiche Gleitschirmflieger beobachten zu können, zu spüren, wie man getragen wird, Gemeinschaft zu erfahren, Vertrauen neu zu finden und dem Himmel so nah zu sein, sind auch bei den diesjährigen Familien über das Event hinaus bleibende und prägende Erfahrungen.

 

Ein wiedergewonnenes Zutrauen und Zuversicht ins Leben sind unermessliche Geschenke für Trauernde. Das Erlebte an diesem einen Tag hat nach den Beobachtungen von Barbara Hummler-Antoni, Leiterin des Trauerbereiches des Hospizes St. Martin, die gleiche Wirkung wie ein halbes Jahr Trauerarbeit. So hofft sie auf Spenden, um dieses und andere Angebote in der Trauerbegleitung auch künftig aufrechterhalten zu können.

 

red

 

Spendenkonto: Katholische Hospizstiftung Stuttgart IBAN DE08 7509 0300 0000 5005 00, LIGA Bank Stuttgart Verwendungszweck: Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst www.hospiz-st-martin@de

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