Podiumsdiskussion: Handeln im Zeichen weltweiten Terrors

Möhringen. »Wenn ein Wahnsinniger am Kurfürstendamm sein Auto über den Gehweg steuert, so kann ich als Pastor nicht nur die Toten beerdigen und die Angehörigen trösten; ich muss hinzuspringen und den Fahrer vom Steuer reißen.«

 

In seinem Vergleich des NS-Regimes mit einem Auto fahrenden Wahnsinnigen kommt Dietrich Bonhoeffer zu dem Schluss, handeln und den Wahnsinnigen selbst vom Steuer reißen zu müssen. Was bedeutet Bonhoeffers ethische Maxime heute angesichts weltweiten Terrors in Syrien, dem Irak, Nigeria und anderen Staaten, wo ganze Völker und Religionsgemeinschaften von der Vernichtung bedroht sind und jahrtausendealte Kulturstätten zerstört werden? Bundespräsident Joachim Gauck hat mit seiner Äußerung, Deutschland könne sich seiner militärischen Verantwortung nicht länger entziehen, eine heftige und kontroverse Debatte ausgelöst. Brauchen wir, um Betroffene zu schützen, neue Kriterien für deutsche Waffenlieferungen und den Einsatz der Bundeswehr? Diese Fragen stellen sich auch 70 Jahre nach der Stuttgarter Schulderklärung mit neuer Dringlichkeit.

 

Veranstalter: Ev. Kirchengemeinde Möhringen und Ev. Kreisbildungswerk Stuttgart/Hospitalhof.

Termin: Donnerstag, 8. Oktober 2015, 19 Uhr

Ort: Ev. Gemeindezentrum Möhringen, Oberdorfplatz (bei der Martinskirche).

Eintritt: frei, Spenden erbeten. Die Podiumsdiskussion findet statt mit:

— Kapitänleutnant Rainer Bühling, Jugendoffizier der Bundeswehr, Stuttgart

— Dr. Philipp von dem Knesebeck, Institut für Philosophie der Humboldt-Universität Berlin und Autor des Buches ›Lehre des gerechten Krieges im Zeitalter asymmetrischer Konflikte‹

— Dr. Hans Misselwitz, Biologe und Theologe, ehemaliger Staatssekretär im Außenministerium der DDR und Mitverfasser des Aufrufs zur neuen Ost-Denkschrift der EKD, Berlin

— Paul Russmann, Geschäftsführer von »Ohne Rüstung leben«, Stuttgart

Moderation: Kai Müller, Stuttgarter Zeitung

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