Polizei bekommt ein Gesicht

Polizei bekommt ein Gesicht Revierleiter Rathgeb und seine Kollegen mischen sich verstärkt unters Volk

 

Die Respektlosigkeiten gegenüber Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten häufen sich allerorten. Martin Rathgeb, Leiter des Polizeireviers 4 in der Balinger Straße, wirkt dem mit einem neuen Konzept entgegen und setzt auf mehr Bürgernähe.

 

Von Daniel Stoll

 

Polizeischutz für die Feuerwehr an Tagen wie Silvester – diese Forderung der Deutschen Feuerwehr- Gewerkschaft sorgt derzeit für Aufsehen. Ein Folge davon, dass Feuerwehrleute im Einsatz immer mehr von enthemmten, alkoholisierten Schaulustigen angegangen oder mit Raketen beschossen werden. Badenwürttembergische Einsatzverbände und Gewerkschaften schätzen die Lage hierzulande zwar weniger drastisch ein. Und dennoch: Pöbeleien und Attacken gegen Einsatzkräfte aller Art sind inzwischen auch in der Region an der Tagesordnung – und seien es auch „nur“ Behinderungen durch Gaffer und mangelhaftes Freilassen von Rettungsgassen. Auch dies sei „kein Kavaliersdelikt und beileibe keine Lappalie“, urteilt Revierleiter Rathgeb. Überhaupt widerspreche es aller Logik, „dass Menschen, die anderen Menschen helfen wollen, nicht nur in ihrer Arbeit behindert, sondern sogar einer immer größer werdenden Gewalt ausgesetzt sind“. Der tatkräftige Revierleiter will diese unselige Entwicklung der jüngsten Zeit nicht untätig hinnehmen und wirkt dieser mit einem neuen Polizeipostenkonzept entgegen, das seit Anfang September in den fünf Stadbezirken im Einzugsbereich des Reviers gilt (wir berichteten).

 

Der vermehrte Fußstreifenanteil ist ein wesentlicher Aspekt davon. Rathgebs erstes Fazit fällt durchweg positiv aus: „Immer wieder werden wir auf die Anwesenheit angesprochen. Man kommt ins Gespräch, sieht die Polizei nicht nur im Auto, sondern die Polizei bekommt ein Gesicht. Ich gehe davon aus, dass sich dies weiterhin intensiviert und ich irgendwann auch von ‚sachdienlichen Hinweisen‘ sprechen kann, wenngleich mir das persönliche Gespräch und damit die Vertrauensbildung in unsere Arbeit genauso wichtig ist.“

 

Wie es um das Sicherheitsempfinden der Bürger im Stadtbezirk bestellt ist, lesen Sie im unteren Teil.

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