Positives an der Pandemie

Polizeiliche Statistik: Weniger Kriminalität und Unfälle

 

Wie bitte – welche positiven Seiten sollte man denn diesem vermaledeiten Virus abgewinnen können? Nun, zumindest macht es Kriminellen einen Strich durch die Rechnung und somit das Leben der Bürger sicherer – auch in Möhringen.

 

Von Daniel Stoll

 

Das wurde durch die polizeiliche Kriminal- und Unfallstatistik 2020 deutlich, die Peter Kolwe, Leiter des Polizeireviers 4 in der Balinger Straße, und Ermittlungsdienstleiter Markus Buck in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats vorstellten. „Durch die Auswirkungen von Corona haben wir insgesamt viele grüne Bereiche“, konstatierte der Revierleiter. So wurden im Möhringer Stadtgebiet insgesamt 1185 Straftaten begangen gegenüber 1439 im Jahr 2019. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung reduzierten sich von 33 auf 19, Körperverletzungen von 156 auf 130, Betrug von 336 auf 160 und einfache Diebstähle von 260 auf 219 – Letzteres auch eine Folge von Geschäftsschließungen während des Lockdowns. Raub beziehungsweise räuberische Erpressung erhöhten sich zwar von 11 auf 13, „allerdings sind sieben Fälle noch aus dem Jahr 2019“, erklärte Kolwe, der bei diesem Delikt keine Schwerpunkte im Bezirk ausmacht. Mit 97 gegenüber 85 Fällen im Vorjahr ist bei der Rauschgiftkriminalität hingegen eine deutliche Steigerung zu beobachten – und auch die hängt mit der Pandemie zusammen: „Im Rahmen der Ausgangssperre haben wir einfach mehr kontrolliert“, so Kolwe. Die Zahl des Wohnungseinbruchsdiebstahls ist mit 15 (2019: 14) nach wie vor auf einem vergleichsweise geringem Niveau: „Einbrecher haben eine wirklich schlechte Saison hinter sich, da die Leute öfter zu Hause waren und auch immer bessere Hausabsicherungen haben.“

 

Weniger Pendler

 

„Auch bei den Verkehrsunfällen gibt es einen deutlichen Rückgang, weil durch den Lockdown weniger Pendler unterwegs waren“, berichtete Polizeihauptkommissar Buck. So betrug die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr 769 gegenüber 1088 im Vorjahr. Gestiegen sind allerdings jene mit Beteiligung von Stadtbahnen (von einem auf vier Fälle), von Fußgängern (von 6 auf 17) und auch von Kindern (von vier auf sechs). Deutlich fällt die Zunahme an Verkehrsunfällen aus, an denen Radfahrer (von 22 auf 31) oder Pedelecs (von drei auf sechs) beteiligt waren. „Das ist allgemein in der Zunahme an Radlern begründet. Es gibt hier keine signifikanten Unfallstellen“, bemerkte Buck. Einen Rückgang von 276 auf 219 verzeichnen die Beamten bei den Verkehrsunfallfluchten, Unfälle unter Alkohol- oder Drogeneinfluss verringerten sich von sieben auf vier.

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 47/2021)

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