„Schule der Starken“

Die Anne-Frank-Gemeinschaftsschule peilt das Abi an

 

Susanne Eisenmann, promovierte Germanistin, CDU-Politikerin, Ex-Schulbürgermeisterin in Stuttgart und nun Kultusministerin im grün-schwarzen Kabinett von Winfried Kretschmann, hat in einem Grußwort zum 50. Geburtstag der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule und Realschule allen am Schulleben Beteiligten „kraftvollen und fröhlichen Mut für morgen“ gewünscht. In ihrem jetzigen Amt kann sie selbst dazu Entscheidendes beitragen.

 

Von Klaus Grundgeiger

 

„Einer Gemeinschaftsschule, die die gesetzlich vorgeschriebene Mindestschülerzahl von 60 erreicht, wird die Einrichtung einer Oberstufe ermöglicht. Dabei werden auch die zugangsberechtigten Schülerinnen und Schüler benachbarter Schulen berücksichtigt. “ So steht es auf Seite 28 des Koalitionsvertrags, den Grüne und CDU 2016 unterzeichnet haben. Allen Diskussionen zum Trotz hat die Landesregierung für die Gemeinschaftsschulen mittlerweile eine „Entwicklungsgarantie“ gegeben. Und darum geht es nun auch ganz konkret für die Anne- Frank-Schule.

 

Vorerst kann dort neben dem Hauptschulabschluss nach zehn Schuljahren die mittlere Reife erworben werden. Die mögliche Oberstufe mit dem Abitur nach 13 Schuljahren ist noch nicht eingerichtet. Platz für die dann notwendigen Ausbauten ist auf dem Schulgelände an der Hechinger Straße freilich vorhanden.

 

Ist es 2020 so weit?

 

Zeit also für die notwendigen planerischen Schritte, denn eine wichtige Voraussetzung ist bald erfüllt: Einer Gemeinschaftsschule wird die Einrichtung einer Oberstufe erst ermöglicht, wenn sie Ende der Klasse 10 die Mindestschülerzahl von 60 erreicht. Die Gemeinschaftsschule an der Anne- Frank-Realschule ist (ab dem 5. Schuljahr) 2014/15 eingerichtet worden – die Klasse 10 damit im Schuljahr 2019/20 erreicht.

 

In Möhringen hat sich die Gemeinschaftsschule mittlerweile hohes Ansehen erworben. Auch deshalb, weil es etwas gibt, das anders ist als bei den üblichen Schulformen: Das jeweilige Leistungsvermögen der Kinder und Jugendlichen wird berücksichtigt. „Jedes Möhringer Kind, jeder Jugendliche wird gefördert, mögen die Begabungen noch so unterschiedlich sein“, betont Holger Viereck, engagierter und von der Richtigkeit dieser Ausrichtung überzeugter Lehrer an der Anne- Frank-Gemeinschaftsschule. Das gelte auch für Kinder und Jugendliche, die an anderen Schulen nicht zurechtkamen. „Wir müssen, wollen und können sie aufrichten“, macht ihnen Viereck Mut. Nicht zuletzt deshalb kann er auch „über die Realität berichten, dass hier viele Familien die Gemeinschaftsschule als eine Ganztagesschule schätzen, an der Kinder entsprechend ihren individuellen Begabungen gefördert werden und zu einem qualifizierten Abschluss gelangen können.“ So wachse in der Öffentlichkeit die Überzeugung, „dass wir eine Schule der Starken sind“.

 

Abgänger der Anne-Frank-Schule sind in der heimischen Wirtschaft gern gesehen – auch eine Folge der engen Zusammenarbeit mit Bildungspartnern im Rahmen der Berufsorientierung (BORS). Holger Viereck, selbst ein „BORS-Lehrer“, weist auf das vielfältige Angebot der Anne-Frank-Schule hin, das den Übergang junger Menschen in die Arbeitswelt sehr erleichtere.

 

KCG keine Alternative

 

Was nun eben noch fehlt, ist der „Möhringer Gemeinschaftsschul- Weg zur Hochschulreife“. Denn das Königin-Charlotte-Gymnasium (KCG) am anderen Ende des Stadtteils bietet das Abitur schon nach zwölf Schuljahren an – das passt allerdings für die Abgänger des „Anne Frank“ nicht.

Zurück

Einen Kommentar schreiben