Tendenz Richtung Spitalhof

Bezirksbeirat spricht sich für neuen Wochenmarkt-Standort aus

 

Erneut stand die Verlegung des Wochenmarkts vom Oberdorfplatz zu Jahresbeginn 2021 in den Spitalhof auf der Tagesordnung im Bezirksbeirat. Die Zeichen mehren sich, dass der neue Standort von Dauer sein wird . 

 

„Vor einigen Wochen haben wir die Marktbeschicker befragt: Von acht Rückmeldungen waren sechs für den Spitalhof“, berichtete Thomas Lehmann, Geschäftsführer der Märkte Stuttgart GmbH. Hinzu komme eine überschaubare Anzahl dreier E-Mails von Bürgern, die sich sowohl für als auch gegen den neuen Standort ausgesprochen hätten. Zwar seien die Nachteile bekannt, darunter die beengte Zufahrt auf das Gelände und die schwierige Be- und Entladesituation – „dennoch ist der Standort aus unserer Sicht gut“, resümierte Lehmann. 

 

Zu diesem Ergebnis gelangte auch Christian Günther, Zweiter Vorsitzender des Gewerbe-und Handelsvereins (GHV) Möhringen: „Bei meinem Rundgang durch die Betriebe haben sich zwei Drittel für den Spitalhof ausgesprochen. Das Parkplatzproblem ist kein Thema.“ Einzig der Kommunikation bei der Standortverlegung erteilte er die Schulnote mangelhaft bis ungenügend. Auch unter den Bezirksbeiräten herrschte Einigkeit: „Es ist gut und wichtig, dass wir uns in der längeren Probephase die Zeit genommen haben, das Marktgeschehen zu verschiedenen Jahreszeiten zu beobachten“, erklärte Dieter Bernhardt, SPD. „Wenn der Umsatz stimmt, weiß ich nicht, worüber wir diskutieren“, bemerkte Petra Höbich-Wagner, CDU. Monika Herrmann, Bündnis 90/Die Grünen, regte zudem an, zwei Markttage nach Vorbild des benachbarten Stadtbezirks Degerloch einzuführen. „Das werden wir prüfen“, kündigte Lehmann an, der insbesondere den Gegnern der Standortverlegung anbot, sie weiterhin über die Entwicklung des Marktes auf dem Spitalhof auf dem Laufenden zu halten. 

 

Denn Kritiker gibt es nach wie vor, unter ihnen Manfred Korn, der im vergangenen Jahr eine Liste mit 555 Unterschriften gegen die Verlegung an Bezirksvorsteherin Evelyn Weis übergeben hatte (wir berichteten). Gegenüber Möhringen Aktuell bemängelt er, dass die Sicht der Kunden unberücksichtigt bleibt und keine Befragung unter ihnen durchgeführt wurde: „Demokratie ist was anderes.“ In rund 50 Gesprächen hat er eine Mehrheit für den alten Standort am Oberdorfplatz ausgemacht – entgegen der Befragungen von Günther und Lehmann. Letzterer warf in der Sitzung allerdings ein, dass bei einer Bürgerbefragung kaum die Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Standorts in ausreichendem Maße beurteilt werden könne. 

 

Von Daniel Stoll

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 09/2022)

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