„Toyota Möhringen“ – ganz persönlich

 

Manchmal gehen Zeit und Registereinträge kommentarlos über Schicksale hinweg. Dann steht zum Beispiel irgendwo, dass Alfred Erwin Krieg sein Möhringer Unternehmen in der Sigmaringer Straße samt und sonders verkauft hat. Genauso ist es jetzt der Fall. Alfred Erwin Krieg (AEK) zieht sich zurück. Er ist gesundheitlich angeschlagen, seine Geschäftsnummer (0711/727 21 00) nimmt er mit – bereit wie er nun einmal ist, treuen Kunden seinen Auto-Sachverstand auf diesem Weg zur Verfügung zu stellen. Das zeugt von Lebensmut und Ernsthaftigkeit. Just so haben seine Handballkameraden einst ihren „Freddy“ kennengelernt.

 

Kurz vor Weihnachten 1946 in Stuttgart geboren, hatte der Sohn des Firmengründers Erwin Krieg schon früh lernen müssen, dass das Leben nicht nur Sonntage kennt. Als Kind erkrankte er an Tuberkulose, verbrachte viele Monate in der Klinik und blieb praktisch zwei Jahre lang ohne Schulbesuch, bis ihn ein Nachbarsjunge mit in den Unterricht der vierten Klasse mitnahm. AEK machte dort einfach weiter, schaffte den Hauptschulabschluss und verließ schließlich die Höhere Wirtschaftsfachschule als graduierter Betriebswirt.

 

Einer seiner Brüder verunglückte tödlich, dann starb der Vater knapp 57-jährig. Mutter Elisabeth, Schwester Edith, der älteste Bruder Gerhard und AEK hielten „Kriegsrat“ – und machten aus dem Karosseriebetrieb Erwin Krieg eine Kommanditgesellschaft. AEK machte noch eine Karosseriebauer-Lehre mit Meisterbrief, wurde 1980 Firmenchef und in Möhringen ein allseits hoch geschätzter Toyota-Autohändler. Jahrzehnte sind darüber vergangen. Und das von Alfred Krieg aufgebaute Familienunternehmen ist nun ein abgeschlossenes Kapitel in der Möhringer Handelsgeschichte.

 

Text: kg

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