Über den Wolken

Heidi Sand aus Sonnenberg: Vortrag über Mount-Everest-Besteigung am 29. Januar

 

Zwei Jahre nach der Diagnose Darmkrebs stand Heidi Sand auf dem Gipfel des Mount Everest. Wir haben mit der 48-jährigen Extrem-Bergsteigerin aus Sonnenberg gesprochen, die am Donnerstag, 29. Januar, in der Waldschule in Degerloch einen Vortrag hält.

 

Von Stephan Hutt

 

Frau Sand, Sie halten demnächst in Ihrer ehemaligen Schule in Degerloch einen Vortrag. Was für Erinnerungen haben Sie an die Waldschule?

Heidi Sand: Man hat mich damals dort gut abgeholt. Genau wie mein jüngster Sohn Henrik hatte auch ich dort eine gute Zeit.

 

Die Waldschule war und ist sehr musisch geprägt. Lag dort der Ursprung Ihrer späteren künstlerischen Tätigkeit als Bildhauerin?

Sand: Sie hat sicherlich den Grundstein dafür gelegt. Heute hole ich mir die Inspiration für meine Skulpturen in den Bergen.

 

Einerseits Bildhauerin, andererseits Extrem-Bergsteigerin – eine außergewöhnliche Kombination ...

Sand: Dazu noch Mutter von drei Kindern. Das ist sicherlich keine Wald- und Wiesenkombination. Ich liebe die Abwechslung und definiere mich über die drei Bausteine: Familie – Berg – Kunst.

 

Im Verlauf einer schweren Krankheit haben Sie sich das Ziel gesetzt, den Gipfel des Mount Everest zu erklimmen. Wie wäre Ihre Bergsteiger- Karriere ohne diesen Anlass verlaufen?

Sand: Sicherlich hat die Krankheit mir geholfen, mich auf das Wesentliche neu zu konzentrieren: Ich reflektierte über mein Leben und vor allem stellte ich mir die Frage: Was will ich noch erreichen in meinem Leben? Was ist mir wichtig? Ich setzte mir neue Ziele. Ich kann nicht sagen, wie mein Leben ohne Krankheit verlaufen wäre. Doch wer könnte das schon.

 

Warum haben Sie sich nach Ihrer Operation so ein extremes Ziel gesetzt?

Sand: Die Idee hat schon lange in mir geschlummert. Während der Krankheit, insbesondere während der endlos langen Chemotherapie, war es für mich sehr wichtig, ein Ziel vor Augen zu haben. Etwas, das mich motiviert, das Ganze durchzuhalten und dabei positiv eingestellt zu bleiben. Da war das Ziel »Everest « ideal für mich.

 

Welche Rolle spielte der Faktor Angst bei der Mount-Everest- Besteigung 2012 – bei Ihnen, aber auch bei Ihrer Familie?

Sand: Angst hilft mir das Leben zu spüren. Praktisch jede Betätigung, die Spaß und Lebensfreude macht, trägt ein gewisses Risiko in sich.

 

Sie haben inzwischen auch den Cho Oyu und den Makalu bestiegen, die beide über 8000 Meter hoch sind. Was sind Ihre nächsten Ziele?

Sand: Es gibt Ziele für das Jahr 2015 – diese sind aber noch geheim.

 

Frau Sand, was erwartet die Gäste in der Waldschule bei Ihrem Vortrag »Bergsteigen über den Wolken«?

Sand: Ich berichte, wie und warum ich drei Achttausender bestiegen habe. Außerdem erzähle ich, welche Höhen und Tiefen ich dabei in den letzten vier Jahren durchlebt habe, und wie ich trotz vieler Rückschläge immer wieder weitermachte.

 

Apropos »über den Wolken ...« – ist die Freiheit dort wirklich grenzenlos, wie es Reinhard Mey besingt?

Sand: Diese Antwort werden Sie am Ende der Präsentation selbst spüren …

 

Info

Extrem-Bergsteigerin Heidi Sand

Vortrag »Bergsteigen über den Wolken«, Donnerstag, 29. Januar, 19.30 Uhr, Waldschule Degerloch, Georgiiweg 1. www.heidi-sand.de

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