„Unglaubliche Zerstörung“

Möhringer unterstützt tatkräftig im Katastrophengebiet

 

Christian Günther aus Möhringen hilft Notleidenden vor Ort in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

 

Von Emily Schwarz

 

Es ist Christian Günthers erster Einsatz in einem Katastrophengebiet. Was er dort gesehen und erlebt hat, macht ihn zutiefst betroffen. Obwohl die Gemeinde Gemünd in NRW, in der er die Menschen vor Ort unterstützte, schon sehr organisiert und aufgeräumt war, als er dort ankam, hat ihn das Maß an Zerstörung sprachlos gemacht. Ende Juli war er zwei Tage vor Ort, erst in Rheinland- Pfalz und anschließend in NRW. Günther ist nicht einfach „drauflos“ gefahren.

 

Er folgte einem Aufruf in sozialen Medien, wo in einer Gruppe speziell Gärtner angesprochen wurden, ob sie mit Motorsägen und entsprechendem Werkzeug und Maschinen helfen könnten. Günther, Mit-Inhaber der Blumenscheuer in Möhringen, zögerte nicht, packte Motorsäge und Werkzeug ein. Ein Campingplatz in der Gemeinde Irrel in der West- Eifel wurde von Bäumen, die die übergelaufene Prüm anschwemmte, völlig verwüstet. Wohnwagen wickelten sich um Bäume, Ferienhäuser aus Holz wurden einfach weggeschwemmt. „Eine unglaubliche Zerstörung“, so Günther. Mit Bagger und Traktoren setzt man alles daran, Ordnung zu schaffen. Günther und andere Helfer machten sich mit Motorsägen an die Arbeit.

 

Unterstützung bekam er auch von anderen Möhringerinnen und Möhringern: Mohren- und Sonnen-Apotheke gaben Günther Desinfektionsmittel und Verbandsmaterial mit auf den Einsatz, Waldbauer Eisenwaren spendete Besen, Eimer und Handschuhe. Material, das in den Baumärkten in den Katastrophengebieten ausverkauft ist, aber dringend benötigt wird. Günther, der nach zwei Tagen in den Katastrophengebieten wieder in Möhringen ankam, bereitete sich kurz vor Redaktionsschluss auf seinen zweiten Einsatz vor.

 

Dann geht es, wieder mit der Motorsäge im Gepäck, ins Ahrtal (Rheinland-Pfalz), wo fast 200 Hektar entlang der Ahr überflutet wurden. Bei Redaktionsschluss wurden 134 Tote und fast 800 Verletzte gezählt; noch immer wurden leider 69 Menschen vermisst.

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 31/2021)

Zurück

Einen Kommentar schreiben