Vereinsleben auf Eis gelegt

Wie sich die Corona-Pandemie auf die Vereine auswirkt

 

Wie erleben Vereine den „Lockdown light“? Vertreter vom Liederkranz, Musikverein und der SV Möhringen geben eine Einschätzung.

 

Christine Will-Kreyssig ist 2. Vorsitzende des Liederkranzes Möhringen. Im Folgenden schildert sie, wie die Sänger das Jahr bisher erlebt haben.

 

Corona bestimmt unseren Alltag und unsere Freizeit. Darunter leiden auch die beiden Chöre des Liederkranzes. Nachdem im Februar noch der Hexenball stattfand, kam Mitte März das Aus für Proben und Konzerte. Für den Stammchor hieß das, dass aufgrund der Altersstruktur aus Sicherheitsgründen alle Proben ausfallen mussten. Das war – und ist – für die Sängerinnen und Sänger sehr traurig, bedeuten doch die Dienstagabende für manche seit Jahrzehnten die fest eingeplante und geliebte „Singstunde“. Zwar traf man sich während der warmen Tage zuweilen im Biergarten, doch gesungen wurde nicht mehr.

 

Die LocalVocals – in jüngerer Besetzung – hatten während der Sommermonate mehr Möglichkeiten. Unter striktem Hygienekonzept traf sich eine begrenzte Anzahl von Sangeslustigen draußen zum Proben, immer mit Abstand. Dieser Abstand ist jedoch nicht chorgerecht; man hört die Nachbarn nicht oder schlecht, das Erlebnis des gemeinsamen Singens leidet sehr darunter. Trotzdem war die Stimmung gut; alle freuten sich, dass überhaupt Proben möglich waren. Chorleiterin Hannah Silberbach versorgte alle Sänger mit von ihr selbst arrangierten Musikdateien und Noten zum individuellen Üben; im großen Saal des Bürgerhauses fand –mit Abstand – eine erste gemeinsame Probe statt. Doch dann stiegen die Infektionszahlen und Christkindlesmarkt, Hexenball 2021 wurden abgesagt . Dass die beliebte Chorleiterin zum Jahresende gehen wird, um sich Corona-bedingt beruflich neu zu orientieren, hob die Stimmung auch nicht gerade.

 

Wie geht es weiter? Wie alle anderen warten die Sänger auf eine Impfung. Daneben gibt es aber auch die Hoffnung, dass den Experten und verantwortlichen Gremien zeitnah eine Verbesserung der Belüftungssituation im großen Saal des Bürgerhauses gelingt, wie sie schon lange gewünscht wird. Antivirale Filter in den Übungsräumen des Obergeschosses würden Proben für Chöre, Instrumentalmusiker und Theaterleute wieder möglich machen. Einen Termin aber haben sich die LocalVocals doch im Kalender dick angestrichen: Im Rahmen des „Fenster im Advent“ ist ein Chorauftritt geplant.

Christine Will-Kreyssig/red

 

Auch der Musikverein Möhringen ist gezwungen, (fast) alle Aktivitäten für das Jahr 2020 einzustellen. Seit März war keine Gesamtprobe mehr möglich, alle Auftritte mussten abgesagt werden. Lediglich der Unterricht für Kinder und Jugendlichen konnte stattfinden.Was 2021 stattfinden kann, ist aus heutiger Sicht noch nicht einzuschätzen. „Wir schauen optimistisch in die Zukunft“, sagt der 1. Vorsitzende Roger Losch, Karl-Heinz Kulow ist Vorsitzender der Sportvereinigung Möhringen. Im Interview berichtet er über die Krise und ihre Auswirkungen auf den Sportverein.

 

Herr Kulow, wie haben Sie bei der SV Möhringen das Jahr bisher erlebt?

Die Corona-Krise hat ab März unseren Verein für mehrere Monate lahmgelegt. Dank dem unglaublichen Einsatz unserer Mitglieder, konnten wir wenigstens ab Juni/Juli unter strengsten Auflagen unseren Sport teilweise ausüben. Erfreulich ist, dass unsere Mitglieder großes Verständnis dafür haben, dass der SVM nur mit Unterstützung seiner Mitglieder diese gesellschaftliche Krise bewältigen kann.

 

Was bedeutet der erneute „Lockdown light“ für den Verein?

Durch die neue Verordnung mussten wir wieder unsere Sportanlage in weiten Teilen schließen. Lediglich die Nutzung eines Tennisspielfeldes ist weiterhin unter Einhaltung der notwendigen Hygienerichtlinien erlaubt.

 

Werfen Sie einen Blick in die Zukunft... Wir hoffen sehr, dass sich die Situation in den nächsten Wochen und Monaten verbessern wird. Der Sport hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung und ist ein integraler Bestandteil unseres Lebens.

 

red/es

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