Vom Laufsteg hinaus in die Welt

Teil 2 der Serie: „Was macht eigentlich ...“ ...Toni Dreher-Adenuga?

 

Toni Dreher-Adenuga aus Möhringen gewann 2018 als 17-Jährige die 13. Staffel der Castingshow „Germanys next Topmodel“ (GNTM). Wie es ihr heute geht und was sie über die Pläne für ein neues Wappen von Möhringen denkt, erzählt sie im Interview. 

 

Von Emily Schwarz

 

Frau Dreher-Adenuga, wie ging es nach dem Sieg bei GNTM weiter?

 

Nach dem Sieg ging es mir mehr als gut. Ich musste mich natürlich erst an die neue Situation gewöhnen und von heute auf morgen alles umstellen. Aber ich wurde von meiner Familie tatkräftig unterstützt, und sie hat mir geholfen, alles zu meistern. Ich habe nach dem Finale angefangen zu studieren, und werde bald meine Bachelorarbeit schreiben. Ich bin viel gereist und hatte die Möglichkeit, mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Modebranche zu arbeiten, und strebe auch weiterhin an, als Model international zu arbeiten.

 

Ist das Modeln heute Ihr Hauptberuf?

 

Ich bin immer noch hauptberuflich Model, aber habe auch eine neue Leidenschaft für Moderation entdeckt, in diesem Bereich möchte ich noch intensiver arbeiten. Ich bin darüber hinaus Influencerin und Aktivistin, vor allem für Black Rights, und versuche meine Community über Diskriminierung aufzuklären.

 

In diesem Zusammenhang kommt mir natürlich die Diskussion um das Möhringer Wappen in den Sinn, die für viel Wirbel sorgt. Der Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Wappens hat begonnen. Wie denken Sie darüber?

 

Ich bin so froh, dass endlich darauf aufmerksam gemacht wird. Nur weil etwas aus der Vergangenheit ist und als Kulturgut angesehen wird, heißt es nicht, dass man es nicht infrage stellen kann. Wenn wir wirklich eine Zukunft ohne Rassismus und Diskriminierung anstreben, sind dies kleine Schritte, die jedoch Großes dazu beitragen. Jeder sollte sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen, um zu verstehen, welche Auswirkungen allein nur ein Wappen auf POCs („People of Color“, internationale Selbstbezeichnung von nicht-weißen Menschen mit Rassismuserfahrungen; Anm. d. Red.) haben kann. Möhringen macht viel mehr aus, als diese schreckliche Abbildung eines „Mohrenkopfes”… Ich bin somit sehr gespannt, wie das neue Wappen aussehen würde, und bin sehr stolz, dass unser kleines, aber feines Möhringen Geschichte neu schreibt.

 

Welchen Bezug haben Sie heute zu Möhringen?

 

Ich lebe nun seit drei Jahren in Berlin, aber ich besuche natürlich so oft es geht meine Freunde und Familie in Stuggi-Town. Ich verbinde meine ganze Kindheit mit Möhringen. Ich kenne jede Ecke, jeden Bäcker und jeden Laden. Möhringen ist ein Rückzugsort für mich, der mich immer wieder daran erinnert, wo ich herkomme und wo alles begann.

 

Was hat der Sieg bei GNTM für Sie bedeutet?

 

Dass mir und meinen Zielen keine Grenzen gesetzt sind. Ich habe mir so lange nur vorstellen können, wie es wäre, einer Arbeit nachzugehen, die mir zu 100 Prozent Freude bereitet. Nun, wo ich in meinem Traumjob bin, weiß ich, dass ich alles schaffen kann, wenn ich dafür hart arbeite.

 

(Artikel aus Möhringen Aktuell, KW 39/2021)

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