Wie geht‘s weiter?

Umbau Filderbahnstraße erzeugt unterschiedliche Meinungen

 

Die einen möchten mehr Platz für Fußgänger, die anderen kritisieren die zu enge Fahrbahn: Die Umgestaltung der Filderbahnstraße trifft auf unterschiedliche Gemüter. Der jetzt stattfindende Umbau ist Teil 1. Wie und wann Teil 2, der Umbau der unteren Filderbahnstraße, in Angriff genommen wird, ist noch unklar.

 

Von Roland Steinhauer

 

Laut dem Tiefbauamt soll der Umbau den Fußverkehr fördern und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Die vorgesehene Breite der Gehwege von zwei bis vier Metern sowie die Verengung der Fahrbahn auf sechs Meter trifft auf Skepsis bei den Bürgern. Reicht die Fahrbahnbreite für den Lkw-Anlieferverkehr aus? Bei sechs Metern Breite kommen keine zwei Lkws oder Traktoren aneinander vorbei, so die Ansicht eines Möhringer Landwirtes. Wenn hier ein Fahrzeug parkt, gibt es kein Durchkommen mehr. Und Bürger, die zu Fuß unterwegs sind, dürften wenig angetan sein über die nur zwei Meter breiten Gehsteige. Wie sollen sich auf einem so schmalen Bereich Rollstühle oder Rollatoren ungehindert fortbewegen? Und durch den Wegfall weiterer Stellplätze werde die Parkplatzsuche noch schwieriger. Dieses Thema ist vor allem für die Ladenbesitzer vor Ort von zentraler Bedeutung. Für diese ist es extrem wichtig, dass auch künftig genügend Kundenparkplätze vorhanden sind, damit ihre Kunden sie erreichen können. Bezirksvorsteherin Evelyn Weis findet, dass der Umbau nach den vielen Diskussionen und einer Bürgerbeteiligung im Vorfeld ein guter Kompromiss sei. Es stehe eben nicht mehr Platz zur Verfügung als vorhanden sei, so die Bezirksvorsteherin.

 

„Die Erfahrung lehrt, dass eine Umgestaltung stets einen positiven Effekt bringt“, ist Klaus Hofmann von der Bauabteilung Neckar/Filder beim Tiefbauamt überzeugt. Die Investitionskosten für das Projekt betragen 1,8 Millionen Euro. Der Umbau dauert noch bis Mai kommenden Jahres, wenn die Witterung dem Tiefbauamt keinen Strich durch die Rechnung macht.

 

Ein Auszug aus dem Leserbrief einer betroffenen Bürgerin

Früher, als ich noch in Echterdingen gewohnt habe, bin ich oft nach Möhringen zum Einkaufen gefahren, weil es da mehr Geschäfte und eine bessere Auswahl und Mischung der Angebote gab als in Echterdingen. Heute ist aus Möhringen ein trauriges Nest geworden! Es gibt immer weniger Geschäfte und immer weniger Auswahl, nur noch hauptsächlich Bäcker, Apotheken und ein paar Banken oder Automaten. Leider, leider, leider. Auch der schöne große Parkplatz beim ehemaligen Postamt wurde bebaut. Gegen den Bau des Bürgerhauses habe ich ja nichts, aber mussten dort auch noch Wohnhäuser gebaut werden? Dieser Parkplatz war ein Goldstück für alle. Man konnte gut zu Fuß in Möhringen einkaufen, im Postamt seine Post holen oder wegbringen. Auch Busreisen gingen vom Postamts-Parkplatz weg. Das war der ideale Standort für einen Parkplatz und dieser Parkplatz fehlt! Eine heute noch mögliche Option wäre: Die Lagerhalle am Bahnhof neben dem „Anno“ wäre ein idealer Platz für ein kleines Parkhaus. Jetzt will man die Lagerhalle am Möhringer Bahnhof abreißen und ein Wohnhaus draufbauen. Wer mag denn schon so nahe an den Gleisen wohnen? Ein Parkhaus an dieser Stelle wäre der ideale Ort!!! Am anderen Ende der Filderbahnstraße gibt es auch keine Möglichkeit mehr, ein kleines Parkhaus zu bauen. Auch die Möglichkeit auf der Vaihinger Straße, das Gelände neben dem Spielplatz bei der Bücherei, wurde vertan. Auch hier hätte man ein kleines Parkhaus erstellen können und wäre praktisch an der Hauptstraße. Die Gehwege auf der Filderbahnstraße zu verbreitern, ist praktisch möglich, aber nicht unbedingt notwendig; sie sollten nur mit einem einheitlichen Belag versehen werden, damit man nicht ständig stolpert. Die Gewerbetreibenden in Möhringen jammern ja schon seit Jahren über die geringen Umsätze. Kein Wunder – denn es gibt ja kaum Parkmöglichkeiten und wenn, muss man viel Geld dafür bezahlen. Es kann nicht jeder zu Fuß nach Möhringen reingehen und einkaufen. Auch die Senioren- Einkaufshilfen benötigen einen Parkplatz, wenn sie die Senioren zum Einkaufen fahren! Möhringen braucht wieder mehr Angebotsauswahl, auch der Drogeriemarkt in Möhringen fehlt sehr.

 

Ich hoffe, die „Bestimmer“ für die Bebauung denken auch mal an die Bürger, die dort einkaufen sollen und wollen, an die Gewerbetreibenden und an den längst verblassten guten Ruf von Möhringen!

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