Wohin mit dem Verkehr?

Bezirksbeiräte zweifeln am städtischen Erschließungskonzept zum Synergiepark

 

Bei der gemeinsamen Sitzung der Vaihinger und Möhringer Bezirksbeiräte standen die zu erwartenden verkehrlichen Auswirkungen der Ansiedlungen im Synergiepark auf der Tagesordnung. Eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem vorgestellten Verkehrskonzept war offensichtlich.

 

Von Daniel Stoll

 

Selten waren die Reihen im Otto- F.-Scharr-Saal der Alten Kelter in Vaihingen bei einer Sitzung des Bezirksbeirats derart gefüllt, waren doch bei den hiesigen Bezirksbeiräten die Amtskollegen aus Möhringen sowie etliche interessierte Zuhörer zu Gast. Denn von den zu erwartenden Verkehrsauswirkungen des Synergieparks sind beide Stadtbezirke gleichermaßen betroffen.

 

Lösungen erhoffte man sich von Andreas Hemmerich vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, der den aktuellen Stand des Mobilitäts- und Verkehrskonzepts vorstellte. Das soll dabei helfen, die zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsströme in geordnete Bahnen zu lenken, denn allein die Neuansiedlung von Daimler und Allianz bringt voraussichtlich ein Plus von rund 8500 Arbeitsplätzen in Stuttgarts größtes Gewerbegebiet (siehe Infokasten links unten und Seite 10). Insgesamt werden circa 18 000 zusätzliche Beschäftigte in und aus dem Synergiepark strömen.

 

Strittige Nord-Süd-Straße

 

Hemmerichs Prognose kam daher wenig überraschend: „Dadurch ist ein Kfz-Zuwachs in Möhringen und Vaihingen zu erwarten, insbesondere auf den Hauptverkehrsstraßen, der Autobahn und der Nord-Süd-Straße.“ Ein Ausbau Letzterer ist eine der Gegenmaßnahmen das Straßennetz betreffend. „Schon beim Bau der Nord-Süd-Straße wurde uns weniger Verkehr versprochen. Das Gegenteil war der Fall“, erinnerte dagegen der Vaihinger CDU-Bezirksbeirat Axel Weber.

 

In Bezug auf den ÖPNV könne unter anderem die viel diskutierte Seilbahn zwischen Bahnhof Vaihingen und Eiermann-Campus Abhilfe schaffen – wobei der Gemeinderat für eine Machbarkeitsstudie 200 000 Euro bereitgestellt habe, so Hemmerich.

 

Besonderen Wert wird auf die Ausweitung des betrieblichen Mobilitätsmanagements gelegt, etwa auf die Etablierung des Jobtickets. Insbesondere Dieter Bernhardt von der Möhringer SPD-Fraktion brachte seine Enttäuschung über die Präsentation zum Ausdruck: „Es wurde nur der Status quo dargestellt.“ Stadtplaner Hemmerich nahm die Kritik zur Kenntnis und versprach abschließend: „Wir werden die Planungen massiv vorantreiben.“

 

Ein Informations- und Austauschabend zum Thema Anfang März war nach Fred Wagners Beobachtung nur mäßig besucht. „Es ist aber positiv, dass die Bürger diese Möglichkeit haben“, so der Möhringer CDU-Bezirksbeirat. Bei den anstehenden Bauprojekten sieht er eine optimale ÖPNV-Anbindung als zentralen Punkt an.

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